Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Und deshalb finden in vielen Familien am Esstisch tagtäglich anstrengende Diskussionen statt. Ein Gemüseteller jedoch, der nur nach langwierigen Auseinandersetzungen gegessen wird, ist möglicherweise viel ungesünder als ein Hamburger, der in einer harmonischen Atmosphäre verzehrt wird (naja, das dürfen Sie jetzt nicht ganz wörtlich nehmen!). Mit den folgenden Tipps könnte es passieren, dass Ihr Kind mehr Lust auf Gemüse bekommt.
Tipp 1 – Überprüfen Sie Ihre eigene Ernährung
Wenn Sie selbst nur ungern Gemüse, Salate, Früchte, Vollkornbrot oder Nüsse essen und es diese Lebensmittel auf Ihrem eigenen Teller nur in Mini-Portionen gibt, dann ist es natürlich verständlich, dass Ihr Kind nicht einsieht, Sachen zu essen, die offenbar sonst niemand in der Familie isst. Es geht darum, dass Eltern Ihre Vorbildfunktion erfüllen müssen – und zwar nicht erst, wenn das Kind drei, vier oder fünf Jahre alt ist, sondern von Anfang an.
Tipp 2 – Finden Sie heraus, was Ihr Kind mag
Finden Sie zunächst heraus, ob Ihr Kind vielleicht einfach nur keinen Brokkoli mag, dafür aber andere Gemüse sehr gerne essen würde. Probieren Sie die gesamte Gemüsepalette durch. Gestalten Sie die Situation locker und unauffällig. Wenn sich dann herausstellt, dass Ihr Kind von all den vielen Gemüsesorten, die es gibt, nur zwei oder drei mag, ist das bereits ein großartiger Erfolg.
Tipp 3 – Gemüse für Kinder
Wenn Sie einen Gemüsemuffel zu Hause haben, sollten Sie ihm vielleicht nicht gleich Rosenkohl oder Sellerie vorsetzen. Starten Sie mit milden und bunten Gemüsesorten, wie z. B. Karotten, Paprika, Kohlrabi, Süßkartoffeln, Zucchini, Champignons, Gurke oder Kürbis.
Tipp 4 – Gemüse-Rezepte für Kinder
Denken Sie daran, dass Kinder am liebsten sehr einfach essen. Es genügt vollkommen, wenn das Gemüse mit ein wenig Butter oder Kokosöl angebraten wurde. Salate sind meist äußerst beliebt, wenn sie eine süße Geschmacksnote enthalten. Bereiten Sie zum Beispiel einen saftigen Karottensalat und etwas geriebenem Apfel zu. Auch ein Dressing, in dem frisch gepresster Orangensaft den Essig oder Zitronensaft ersetzt, sorgt für begeisterte Gesichter.
Tipp 5 – Gekocht oder besser roh?
Nicht wenige Kinder hassen gekochten Spinat, aber knabbern mit Begeisterung rohe Spinatblätter. Gemüse (und auch Obst) wird am allerbesten roh gegessen, da sie dann ihr volles Vitalstoff-Potenzial entfalten. Servieren Sie Ihrem Kind also vornehmlich rohe Gemüsestifte – gerne auch nebenbei zum Knabbern. Ein kleiner bunter Teller für zwischendurch wird oft ganz schnell verputzt. Besonders beliebt sind diese Snacks, wenn Sie sie in lustigen Formen anbieten, z. B. Melonenkugeln, Gurkensterne oder Apfelschiffchen
Tipp 6 – Gemeinsam Kochen
Falls es sich einrichten lässt, dann bereiten Sie das Essen gemeinsam mit Ihrem Kind zu. Kindern macht es große Freude, in der Küche zu helfen. Mit einem altersgerechten Kindermesser kann das Gemüse geschnitten werden. Besonders lieben es Kinder, direkt aus dem Garten knackige Cocktailtomaten, süße Paprika, aromatische Himbeeren und saftige Äpfel zu naschen. Sie haben keinen Garten? Das macht nichts, dann legen Sie den Zaubergarten eben auf der Fensterbank an und züchten dort gemeinsam mit Ihrem Kind z. B. Kresse. Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, wenn Sie lernen können, wie etwas wächst.
Tipp 7 – Für hartnäckige Gemüsemuffel
Nun kann es natürlich sein, dass Ihr Kind nicht das kleinste Häppchen Gemüse isst, sich nicht einmal dazu überreden lässt, dieses auch nur zu probieren. Vermeiden Sie in jedem Fall Diskussionen und setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck. Erklären Sie Ihrem Kind, warum manches gut und manches eher schlecht für es ist. Als es neulich den Test in der Schule so gut über die Runden gebracht hat, was hatte es da zum Frühstück? Himbeeren und Vollkorntoast. Aha. Das war ja auch echtes „Brainfood“.
Die allerletzte Möglichkeit, Ihrem Kind zu mehr Gemüse zu verhelfen, ist, wenn sie gesunde Zutaten unauffällig in Gerichte mischen, die Ihr Kind mag. Sie könnten also etwas fein geriebenes oder gemixtes Gemüse in die Fleischpflanzerl geben, in die Spaghetti-Sauce oder in die Lasagne, ja sogar in den Pfannkuchen.
Jede Familie und jedes Kind ist anders. Suchen Sie sich also die zu Ihrem Kind und Ihren Möglichkeiten passenden Tipps aus und stellen Sie fest, was funktioniert und was nicht. Bleiben Sie immer geduldig und geben Sie nie auf. Schließlich sind Früchte, Gemüse und Salate die Grundvoraussetzungen für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
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