Über „richtiges“ Lernen streiten sich seit Jahren die Gelehrten und Geister. Es gibt viele Ratschläge und Vorstellungen dazu. Aber sind diese auch zielführend und hilfreich? Und gelten diese für jedes Kind? Oder lernen Kinder nicht möglicherweise auf verschiedene Art? Wir möchten mit 2 Mythen, die ich unserer Praxis oft hören, aufräumen. Gleichzeitig haben wir nicht die Wahrheit gepachtet. Also lesen Sie die folgenden Zeilen immer unter Berücksichtigung Ihrer ganz persönlichen familiären Verhältnisse – und probieren Sie einfach aus…
Stillsitzen
Dies ist wohl der älteste Mythos, den es gibt. Wir selbst kennen ihn noch aus unserer Kindheit. Und von vielen Eltern bekommen wir die Worte: „Mein Kind kann beim Lernen einfach nicht stillsitzen.“ zu hören. Dabei ist Bewegung beim Lernen super wichtig und hilft dem Gehirn (genauer dem Arbeitsgedächtnis), die Inhalte viel besser abzuspeichern. Also lassen Sie Ihr Kind guten Gewissens im Haus umherziehen, wenn es für einen Test lernt. Spielen Sie sich einen Ball gegenseitig zu, wenn Sie Vokabeln pauken. Kaugummi kauen, Trampolin springen oder im Liegen lesen sind wunderbare Möglichkeiten, das Gedächtnis zu fördern. Und ganz nebenbei entsteht ein Gefühl der Freude und Leichtigkeit.
Ruhe
Viele Menschen brauchen Ruhe, um sich konzentrieren zu können. Wir zählen dazu. Sie vielleicht auch. Aber wie ist es mit Ihrem Kind? Hier gilt: Das ist eine Frage des Temperaments. Manche Menschen empfinden Ruhe als Qual. Sie werden dadurch innerlich unruhig. Es ist offensichtlich, dass hierdurch mehr Stress entsteht. Bei diesen Menschen können durch Musik die Motivation und Konzentration gesteigert werden. Lassen Sie Ihr Kind ausprobieren, wie es am liebsten lernen möchte. Stellen Sie gemeinsam eine Playlist zusammen (am besten ist ruhige, klassische Musik) und testen Sie, welche Auswirkungen dies hat. Die Playlist sollte nicht auf dem Handy sein, lieber auf einem externen Gerät, damit die Aufmerksamkeit nicht durch SMS usw. gestört wird. Was Sie nicht erlauben sollten, ist Radio hören oder Fernsehen schauen/hören.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und vertrauen Sie Ihrem Kind! Es weiß selbst ziemlich genau, was ihm gut tut – und was nicht.
Keine Kommentare vorhanden